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Deutsche horten ihr Geld zuhause

Dienstag, 1. Dezember 2020

Einer Studie zur Folge hortet jeder Deutsche im Schnitt 3000 Euro zu Hause. Ob das Sinn macht und welche Auswirkungen das Horten hat, hat unser Finanzexperte Florian Gößner unter die Lupe genommen.

Bei diesem Thema beißt sich die Katze in den Schwanz. Die Kunden erleben seit Jahren schon, dass es auf ihr Erspartes keine Einlagenverzinsung mehr gibt und haben sich daher dazu entschlossen:

  1. das Geld auf den Konten „verroten“ zu lassen,
  2. im Schließfach zu deponieren oder
  3. mit nach Hause zu nehmen

„Der Bankkunde bleibt an der Bushaltestelle stehen“

Punkt a) vergleiche ich immer sehr gerne mit einer Bushaltestelle. Wenn ich dort stehe und kein Bus kommt, dann überlege ich irgendwann doch mal, welche Alternative ich habe. Der Bankkunde bleibt aber an der „Haltestelle“ stehen, setzt sich auf die Bank und denkt sich: „Irgendwann wird schon ein Bus kommen“. Das Problem ist nur, dass seit Jahren kein Bus mehr fährt, aber die Haltestellen noch immer stehen geblieben sind. Der Kunde kommt so seinem Ziel nicht näher und verliert durch dieses Handeln Geld bzw. Kaufkraft, da er sich nicht umorientieren will. Blöd ist nur, dass er absichtlich stehen bleibt, weil er die alternativen Wege für gefährlicher erachtet. Das ist natürlich richtig, aber er hätte durch die anderen Wege die Chance, an sein Ziel zu kommen. Mit der aktuellen Strategie verliert er nur jeden einzelnen Tag sein Geld.

 

Ein Schließfach kostet auch Geld

Andere Kunden räumen einfach die Konten leer, deponieren das Geld im Schließfach. Wenn man das Geld vor Vater Staat, der Ehefrau/Ehemann, den Kindern, Erben oder sonst jemandem verbergen möchte, ist diese Strategie nicht verkehrt. Aber man sollte doch bitte bedenken, dass ein Schließfach auch Geld kostet. Deponiert man also sein Geld im Schließfach, da es hier genau so viel bringt wie auf dem Konto, hat man gleich zwei Probleme:

a) das Geld verliert durch die Inflation an Wert und

b) das Schließfach kostet auch noch Geld. Und darüber hinaus kann kein Berater oder sonstiger Finanzexperte bei der Analyse der Finanzsituation diesen Kapitelbetrag richtig greifen und einwerten.

 

„Dann nehme ich halt alles mit nach Hause“.

Wie oft habe ich schon gehört: „Dann nehme ich halt alles mit nach Hause“. Kann man machen, sollte man aber nicht machen. Denn zu Hause bringt das Geld auch keinen Zuwachs, sondern verliert auch hier durch die Inflation an Wert. Weiterhin ist es Diebstahl, Brand, Überschwemmung, Haustieren, Kindern und weiteren Gefahren ausgeliefert. Bei der Bank liegt das Geld in der Regel auf einem kostenfreien Konto und dümpelt vor sich hin. Aber immer noch besser als zu Hause volles Risiko zu gehen. Und man will ja eigentlich gar kein Risiko haben!

Natürlich ist auch hier zu beachten, dass manche Banken ein Verwahrentgelt bzw. eine Negativverzinsung auf Einlagen eingeführt haben. Ab einer bestimmten Einlagesumme ist somit eine Gebühr fällig. Jetzt kann man an dieser Stelle auf die Banken sauer sein, oder einfach verstehen, dass jeder Kaufmann seine eigenen Kosten in die Preise einkalkuliert. Durch unsere Zinsentwicklung ist dieser Schritt notwendig geworden.

 

Der deutsche Sparer muss aufwachen

Der deutsche Sparer muss (!!!) langsam aber sicher aufwachen und seine Angst vor dem Börsenmarkt verlieren. Es ist richtig, dass hier Verluste möglich sind, aber mittel- bis langfristig sind die Chancen sehr positiv zu bewerten und definitiv erfolgsversprechender als die bisherigen Handlungen. Natürlich muss es den Beratern auch gelingen, den Kunden die Ängste zu nehmen und umfassend aufzuklären. Denn wenn der Kunde nicht versteht, was mit seinem Geld passiert, wird er sich darauf auch nicht einlassen.

 

Autor: Florian Gößner

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